Wieviele Ihrer Schüler, Lehrer und Eltern besuchen regelmäßig Ihre Schulwebsite? Wissen Sie nicht genau, oder würden intuitiv auf „eher wenig“ tippen? Dann wird es Zeit sich mit dem Thema Schulwebsite auseinander zu setzen!

Status Quo Schulwebsite – Warum wir etwas ändern müssen!

Die meisten Schulwebsites, die mir in den letzten Jahren über den Weg gelaufen sind, lassen sich ziemlich gut mit den Räumlichkeiten eines Finanzamts vergleichen. Staubiger Teppichboden, wenig Inhalt, langsame Verarbeitung, Benutzerfreundlichkeit eher nicht vorhanden und optisch auch kein Leckerbissen. Kurzum ein Ort an dem man nicht sonderlich lange verweilen will. Ab und an ist ein Besuch unumgänglich, und wie im Finanzamt, ist alles langsam und schwerfällig. Das Personal für die Verwaltung ist meist hoffnungslos unterbesetzt und technisch häufig überfordert.

Schüler sollen Medienkompetenz lernen, sich sicher durch die moderne Medienlandschaft und das Internet navigieren können. Eine Medienlandschaft, die in Sachen Websites den Schulen um unzählige Schritte enteilt ist. Eine nutzerfreundliche und nützliche Website gehört für jedes Unternehmen mittlerweile zum guten Ton. Zusätzlich zur Informationsplattform haben sich Websites immer mehr auch zur Interaktionsplattform entwickelt. Mitarbeiter erhalten interne Bereich, Foren, können Ihre Überstundenkonten sehen, Urlaub beantragen und noch viele Dinge mehr. Gerade hier könnten Schulen extrem von den Möglichkeiten einer Website als Interaktionsplattform profitieren. Daten untereinander tauschen, mit Vertrauenslehrern in Kontakt treten, über Schulevents diskutieren oder Hausaufgaben besprechen. Dies und viel mehr ist heutzutage seitens der Technik kein Problem mehr. Die Schulen müssen sich nur darauf einlassen. Hier folgen also 5 Tipps und Tricks, was man für eine gute und moderne Schulwebsite beachten muss.

  • Technische Grundlagen

Eine Schulwebsite muss in der heutigen Zeit, wie jede andere Website einige technische Grundkriterien erfüllen, bevor sie sich überhaupt als moderne Website qualifiziert. Schnelle Ladezeiten und reibungsfreie mobile Darstellung gehören hier ebenso zum Pflichtprogramm wie die korrekte Darstellung über Browsergrenzen hinweg. Bedienbarkeit über alle Browser und Geräte hinweg ist ein wichtiger Punkt. Niemand navigiert sich gerne durch 4 Ebenen tiefe Untermenüs, schon gar nicht auf einem Smartphonebildschirm. Inhalte müssen einfach erreichbar und sinnvoll strukturiert dargeboten werden. Auch sollte man ein Auge auf die Barrierefreiheit werfen, um den Websitebesuch für Menschen mit Handicap ebenfalls zu ermöglichen. Um eine einfache Administrierbarkeit und Erweiterbarkeit zu gewährleisten greift man heute häufig für Schulwebsites auf „Content Managment Systeme“ wie WordPress zurück.

  • Intuitive Benutzerführung (auch für die Administration und Redaktion)
  • Übersichtlichkeit durch klare Navigationsstrukturen
  • Schnelle Ladezeiten
  • Optimierung für mobile Endgeräte, wie Smartphones und Tablets
  • Ansprechendes Design
  • Barrierefreiheit

Sind diese Grundpfeiler gelegt kann man sich daran machen Ihre Website inhaltlich zum Dreh- und Angelpunkt Ihrer Schulgemeinschaft zu machen.

  • Informative und nützliche Inhalte und das Schulleben

Eine Website ist nicht zuletzt ein Ort um schnell und zuverlässig auf Inhalte zuzugreifen. Telefonnummern, E-Mail Adressen und Ansprechpartner an der Schule sollten immer klar und schnell ersichtlich sein. Zusätzlich natürlich Informationen rund um die Schule selbst. Ein kleiner Schulsteckbrief, eine kurze Vorstellung des Kollegiums sind Pflicht. Neben statischen Informationen sollten auch dynamische Informationen eingebunden werden. Sehr beliebt ist hier der Mensaplan, der Vertretungsplan und ein Blog aus dem Schulalltag, sowie ein Kalender. Der Blog zum Schulalltag kann nicht nur steife Information zu Elternsprechtagen beinhalten. Ein ansprechender und gut besuchter Blog sollte auch die bunten Seiten des Schullebens wiederspiegeln. Ein kurzer Bericht zum Schultheater mit einigen Bilder flankiert wirkt hier oft Wunder, was die Beliebtheit des Blogs und damit Ihrer Website anbelangt.
Hier kommen wir auch direkt zum nächsten Punkt: Wer schreibt eigentlich die Inhalte?

  • Lehrer und Schüler mit einbinden und zwar alle!

Viele Schulen haben Schülerzeitungen. Sehr wenige haben aber eine Schülerredaktion für Ihre Website. Viele Schulen fürchten unkontrollierte Beiträge der Schüler in der Öffentlichkeit. Selbst die meisten Lehrer werden selten in die Redaktion der Website mit einbezogen. Aber gerade die Themenvielfalt, die das Kollegium und die Schüler bieten können, führt zu einer lebhaften und attraktiven Website. Jeder Lehrer und jeder Schüler sollte einen Account zum Erstellen und Schreiben von Artikeln auf der Schulwebsite erhalten. Dies fördert sowohl Medienkompetenz, IT-Know How und das nötige redaktionelle Wissen und bringt Erfahrung im Schreiben von Artikeln. Natürlich wird kein Artikel einfach ungefilter ins Netz entlassen, hier kann und sollte ein Lehrer dazwischen geschaltet werden, der die Inhalte nochmal redigiert und kontrolliert. Wenn eine ganze Schulgemeinschaft gemeinsam an einem Schulblog arbeitet, entfaltet dieser seine ganz eigene Dynamik.

  • Interaktivität schaffen – Foren, Klassenblogs und Facebookgruppen

Gute Beiträge und Inhalte erzeugen Kommentare und Feedback von Lehrern, Eltern und Schülern. Mit gutem Inhalt wird die eigene Website schon um einiges lebendiger. Kommentare und Interaktion geschehen dann plötztlich von allein. Was früher digitale Einöde war ist auf ein Mal zu einem lebhaften Marktplatz von Meinungen und Ideen geworden. Hier muss man ebenfalls keine Angst vor Eskalationen in Kommentaren haben, jederzeit kann man einfach unschöne Kommentare verbergen. Auch sehr spannend finde ich hier Klassenblogs zu nennen, die in regelmäßigen Abständen von Ihrem Unterricht berichten. Zusammen mit dem jeweiligen Klassen- oder Fachlehrer werden Gelerntes und Erlebtes nochmal in einem Blogartikel zusammengefasst und auf der Schulwebsite veröffentlicht. Für noch mehr Interaktion auf Ihrer Website können Sie gerne auch Plattformen zum Teilen von Dateien und Moodle einbinden.
Weiterhin empfiehlt es sich zunehmend auch auf Facebook präsent zu sein. Eine Facebookgruppe zu Ihrer Schule holt, Lehrer, Schüler und Eltern dort ab wo sie sich sowieso tummeln. ( und hier bitte nicht nur auf Facebook fokussieren, je nach Altersstufe ist mittlerweile auch Instagram eine gute Idee ) .

  • Schüler dort abholen wo Sie sich hauptsächlich tummeln – Die sozialen Medien

Sie haben jetzt eine großartige Schulwebsite, mit tollen Inhalten, jetzt will man natürlich auch gelesen werden. Was helfen die großartigsten Artikel, wenn siche keine Leser finden. Schüler und Eltern kann man heutzutage sehr einfach über die Präsenz in den sozialen Medien abholen. Dort halten sich viele tag ein tag aus auf und sind somit einfach zu erreichen. Man legt sich auf Facebook, Instagram und Co. einen Schulaccount an, der dann die Inhalte in Kurzform an die Schüler durchreicht. Wichtige Infos über den Schulbetrieb ( hier sehr beliebt: Hitzefrei! ) können so sehr schnell und einfach an die Schüler und Eltern gebracht werden. Auch Bilder und Videos aus dem Schulalltag können sehr einfach über die sozialen Medien geteilt werden. Trauen Sie sich ruhig an diese Plattformen heran. Facebook stellt bspw. von vielen Schulen und Bildungseinrichtungen automatisiert Profile zusammen, lassen Sie sich hier nicht bevormunden und übernehmen die Gestaltung Ihrer Präsenz in den sozialen Medien selbst. Binden Sie auch hier bei der Redaktion Schüler AGs und Lehrer aus allen Fachbereichen mit ein! Sie werden sehen es lohnt sich und macht auch noch Spaß!  Auch Twitter und Snapchat sind einen Besuch wert! Hier verweise ich gerne auf meinen Social-Media Podcast „Social Genius„der Sie mit aktuellen Entwicklungen rund um die sozialen Netzwerke versorgt .

All diese Tipps und Tricks lassen sich technischerseits nach Ihren individuellen Wünschen konfigurieren und einrichten. Sie wollen die Wetterdaten der schuleigenen Wetterstation auf Ihrer Website ? Kein Problem.
Sie wollen die Ergebnisse des Lehrerfußballteams auf der Website veröffentlichen? Kein Problem.

In der Ausgestaltung sind heute technisch keine Grenzen gesetzt. Setzen Sie Ihre Schulwebsite ein und lassen Sie sie nicht als Pendant zum Finanzamt vor sich hinsiechen!